Motorsport: Schweizer Weltrekord für Elektroflitzer

Studenten aus Zürich und Luzern haben mit ihrem Elektrorennwagen „grimsel“ einen Beschleunigungsrekord aufgestellt. Darauf könnte der in der FIA Formel E um den WM-Titel kämpfende Sébastien Buemi direkt neidisch sein. Der Flugplatz Dübendorf passte zum gelungenen Weltrekordversuch des Akademischen Motorsportvereins Zürich (AMZ). Wo früher Düsenjets nach kilometerlangem Anlauf abhoben, raste der von 30 Studierenden der […]

Jubelnde Studenten: Mit ihrem „grimsel“ sind sie seit Mittwoch Weltrekordhalter mit Elektrofahrzeugen. Der Rekord wurde auf dem Flugplatz Dübendorf gefahren.

Der Flugplatz Dübendorf passte zum gelungenen Weltrekordversuch des Akademischen Motorsportvereins Zürich (AMZ). Wo früher Düsenjets nach kilometerlangem Anlauf abhoben, raste der von 30 Studierenden der ETH Zürich und der Hochschule Luzern entwickelte Elektrorennwagen „grimsel“ nach 30 Metern in 1,513 Sekunden durch die Lichtschranke. Dann waren genau 100 km/h und damit der angestrebte Beschleunigungs-Weltrekord erreicht. Der bisherige Rekord von einem Team der Uni Stuttgart lag bei 1,779 Sekunden.

Kleiner Renner vor der entscheidenden Fahrt: Rascher als „grimsel“ kommt kein bemanntes Elektrofahrzeug aus den Startlöchern.
Kleiner Renner vor der entscheidenden Fahrt: Rascher als „grimsel“ kommt kein bemanntes Elektrofahrzeug aus den Startlöchern.

Ausgeklügelte Traktionskontrolle regelt Leistung
Dank Verwendung von Kohlefaser-Werkstoffen wiegt „grimsel“ nur 168 Kilo. Vier selbst entwickelte Radnabenmotoren sorgen für 200 PS Leistung und 1700 Nm Drehmoment. Eine ausgeklügelte Traktionskontrolle regelt die Leistungsabgabe an jedes Rad individuell. Darauf könnte Sébastien Buemi, der am übernächsten Wochenende in London beste Chancen auf den WM-Titel in der FIA Formula E hat, direkt neidisch sein. Mit seinem Werks-Renault braucht der Waadtländer Rennprofi 2,9 Sekunden für diesen Sprint. Die FE-Rennwagen leisten im Qualifikationsmodus zwar 200 kW (270 PS), sind aber auch 888 Kilo schwer (inklusive Fahrer) und von ihren Dimensionen eher mit einem Rennwagen zu vergleichen.

Viele Erfolge in der internationalen Formula Student
Das nächste Ziel ist die erfolgreiche Titelverteidigung in der Formula Student, die auf verschiedenen Rennstrecken weltweit ausgetragen wird. „grimsel“ war mit drei Gesamtsiegen im Jahr 2014 der bisher erfolgreichste AMZ-Renner. Das seit 2015 eingesetzte Nachfolgemodell „flüela“ weist als direkte Folge eines drastisch angepassten Reglements zahlreiche strukturelle, mechanische und aerodynamische Neuerungen auf.

www.amzracing.ch
Fotos: ETH Zürich

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